Vorbild, um Reichtum *natürlich* zu begrenzen
Als Ingenieur sind mir unterschiedliche Grössenordnungen geläufig. Deswegen ist mir die folgende Nachricht besonders sauer aufgestossen:
Noch Milliardär Elon Musk soll 2027 anscheinend Billionär werden [1].
Es gibt ja bereits die Debatte über #NoMoreBillionaires [2]. Wenn das jetzt nicht umgehend zur Forderung #NoFirstTrillionaire wird, wäre das mehr als skandalös. Grund: Hier ist ein Individuum im Begriffe, straffrei (sic!) einfach locker und ungefragt eine weitere Grössenordnung zu überqueren – als ob nichts wäre.
Als Mitglied unserer demokratisch organisierten und solidarischenen Gesellschaft läuft es mir deshalb kalt den Rücken herunter. Ich bin der Meinung, dass uns solche Dinge keinesfalls egal sein sollten und niemals einfach so hingenommen werden dürfen!
Hier deswegen ein Modell, welches zur Anwendung kommen könnte: Das Logistische Wachstum [3-5]. Es hat eine Obergrenze, die im Falle von Reichtum/Vermögen demokratisch festgelegt werden könnte. Als Start für eine Debatte wäre 1 Milliarde als Obergrenze naheliegend – aufgrund von #NoMoreBillionaires.
Next Steps
- WAS wollen wir? – Der Beschluss eine Obergrenze einzuführen
- WO soll die Obergrenze liegen? – Demokratisch deren Höhe festlegen
- WIE stellen wir das sicher? – Nach welchem Modell? Mit welchen Mitteln? Steuern? Verbannung? Todesstrafe?
- Milliardär = billionaire, Billionär = trillionaire
- In welcher Währung – ob USD, CHF etc. – wäre zunächst Nebensache, da es dabei "nur" um Faktoren geht. Verglichen mit Grössenordnungen sind Faktoren wenig ernst zu nehmende Nebensächlichkeiten.
- Ich bin der Meinung, die Konsequenz wäre tatsächlich, dass es zur Einhaltung dieser Obergrenze ein global gedachtes Steuersystem benötigt, dessen Wirkung einer staatlich organisierten Enteignung nahe kommt.
- Die Todesvollstreckung von Individuen, welche die durch den Souverän festgelegte Obergrenze missachten, fände ich als Gegner der Todesstrafe zwar illegitim, wäre aber offen, um darüber einen rein theoretischen Diskurs zu führen. Es liesse sich durchaus argumentieren, dass Überreiche wegen dem durch Machtkonzentration entstandenen gesellschaftlichen Schaden möglicherweise ihr Recht auf eine irdische Existenz verwirken und deswegen auf einen andereren Planeten verbannt werden [6].
Kontext zur Reichtumsdebatte
Die Idee, dass es eine „Reichtumsobergrenze“ geben sollte, ist nicht neu – aber aktueller denn je. Ökonomen wie Thomas Piketty oder Emmanuel Saez zeigen mit umfangreichen Daten, dass Kapital sich systematisch schneller vermehrt als Arbeitseinkommen. Reiche werden dadurch reicher – nicht durch Arbeit, sondern durch Besitz [7, 8].
Während eine globale Mindeststeuer für Konzerne (15 %) bereits politisch auf den Weg gebracht wurde [9], fehlen solche Mechanismen für Privatvermögen. Vorschläge für progressive Vermögenssteuern existieren, werden aber kaum umgesetzt. Der Diskurs bewegt sich daher oft zwischen technokratischen Steuerideen und utopischeren Alternativen wie der Doughnut-Ökonomie oder gemeinwohlbasierten Modellen [10, 11].
Apell
Lasst uns also eine Reichstumsobergrenze nach dem Logistischen Wachstumsodell einführen und damit uferlose Reichtumsexzesse unterbinden! Generell, lasst uns als Gesellschaft zusammenhalten gegen Korruption und hinwirken auf eine Politik für alle anstatt für einzelne!
---[1]: Warum Elon Musk die Konkurrenz hinter sich lassen könnte | t3n.de
[2]: #NoMoreBillionaires
[3]: Logistisches Wachstum | studyflix.de
[4]: Wachstumsprozesse | studyhelp.de
[5]: Wachstum von Populationen | sofatutor.ch
[6]: Mars-Exil für uneinsichtige Überreiche | ChatGPT
[7]: Capital in the Twenty-First Century von Thomas Piketty (Harvard University Press)
[8]: The Triumph of Injustice von Emmanuel Saez & Gabriel Zucman (taxjusticenow.org)
[9]: Globale Mindeststeuer-Initiative der OECD (offizielle Übersicht)
[10]: Doughnut Economics von Kate Raworth | doughnuteconomics.org
[11]: Gemeinwohl-Ökonomie nach Christian Felber | econgood.org
Kommentare
Kommentar veröffentlichen