Der Amerikanische Traum 2.0

Fleiss, Selbstwirksamkeit und menschliche Grösse verbinden

Der amerikanische Traum lebt von der Vorstellung, dass jeder Mensch sein Potenzial entfalten kann – vom Tellerwäscher zum Unternehmer, von der Idee zur Innovation. In seinem Kern ist dies ein zutiefst menschliches Versprechen: Leistung soll sich lohnen, und Herkunft soll nicht über Lebenswege entscheiden.

Dieses Versprechen wird jedoch oft verzerrt. Wer es im Leben nicht „schafft“, gilt schnell als selbst schuld. Eine solche Moral mag einfach sein, sie ist aber weder gerecht noch konstruktiv. Denn sie blendet aus, dass Selbstwirksamkeit nicht im luftleeren Raum entsteht.

Es braucht Übungsräume

Ein anschauliches Gegenbild bietet Parkour. Parkour ist mehr als Bewegung – es ist eine Praxis der Selbstwirksamkeit. Hindernisse werden nicht beklagt, sondern als Trainingsanlass begriffen. Durch Übung, Disziplin und Kreativität entsteht die Fähigkeit, Herausforderungen zu überwinden und eigene Wege zu finden [1].

Entscheidend ist dabei: Fortschritt braucht reale, faire Bedingungen. Wer keine Mauern überwinden darf, kann auch keinen Sprung lernen. Was im Individuellen gilt, muss sich auch gesellschaftlich bewähren. 

Würden gleichlange Spiesse nicht allen helfen?

Eine Meritokratie kann nur funktionieren, wenn die Ausgangsbedingungen nicht systematisch verzerrt sind. Grosse Vermögensunterschiede untergraben genau dieses Prinzip: Sie verfestigen Vorteile unabhängig von Leistung und schwächen die Chancengleichheit. Eine Erbschaftssteuer wäre ein mögliches Instrument gewesen, um diese Verzerrung zu mildern [2].

Am 30.11.2025 haben jedoch vier von fünf Menschen in der Schweiz eine entsprechende Initiative abgelehnt. Eine deutliche Mehrheit erkannte das Potenzial, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern, nicht als den richtigen Weg, um die Gesellschaft insgesamt zu stärken [3]. Dieses Ergebnis verdient keine moralische Abwertung – aber eine ehrliche Analyse.

Dankbar und gleichzeitig kritisch bleiben

In der Schweiz sind wir Unternehmer:innen gegenüber zu Recht loyal. Ihr Mut, ihre Innovationskraft und ihr Fleiss bilden eine tragende Säule unseres Wohlstands. Gleichzeitig entstehen durch ungebremsten Überreichtum Machtkonzentrationen, die demokratische Prozesse verzerren und langfristig destruktiv wirken können. Beides zugleich anzuerkennen, ist kein Widerspruch, sondern eine notwendige Reifeleistung einer liberalen Gesellschaft.

Überreichtum zu begrenzen und wirtschaftlichen Erfolg zu fördern, schliessen sich nicht aus. Im Gegenteil: Richtig ausgestaltet können sie sich gegenseitig stabilisieren – wie ich bereits an anderer Stelle ausgeführt habe [4].

Fleiss muss nicht überwacht werden

Vielleicht liegt hier eine Brücke zwischen klassischen konservativen Werten und modernen Vorstellungen von Leistung und Fairness. Erfolg muss nicht moralisch überhöht oder verteufelt werden. Er kann als Ausdruck von Handlungsfähigkeit, Übung und persönlicher Entwicklung verstanden werden – so wie im Parkour.

Eine solche Haltung erlaubt es, an sich selbst zu glauben und zugleich Mitgefühl für andere zu bewahren. Sie verbindet Selbstwirksamkeit mit sozialer Verantwortung, ohne Ideologie und ohne Schuldzuweisungen. In einer Zeit zunehmender Polarisierung könnte genau darin eine Chance liegen, neue gemeinsame Erzählungen zu entwickeln – in der Schweiz wie darüber hinaus.

Fazit

Der amerikanische Traum lebt – realistisch, fair und menschlich. Leistung ist wichtig, aber moralische Abwertung hat keinen Platz. Wer Fleiss, Reflexion und Solidarität verbindet, schafft eine Gesellschaft, in der alle wachsen können.

Disclaimer: Dieser Text wurde mit Unterstützung durch ChatGPT verfasst.

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[1] ParkourONE Schweiz | Portrait
[2] Hohe Erbschaften zur Umverteilung nutzen | Plural
[3] zukunft-initiative.ch
[4] Vorbild, um Reichtum *natürlich* zu begrenzen | 42 Gedanken

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