Ich kompensiere!?

Nachfolgend untersuche ich meinen CO₂ Verbrauch anhand meiner Flugreisen, meines Fleisch- und Streaming-Konsums. Mein Hobby Skydiving, womit ich im vergangenen Jahr angefangen habe, versuche ich ebenfalls kritisch einzuordnen.

Meine Flugreisen sowie meinen Fleischkonsum habe ich in den letzten Jahren kontinuierlich reduziert. Auf Fleisch verzichte ich seit anfangs 2020 vollständig (bis auf wenige Ausnahmen, d.h. <5 mal pro Jahr). 

Wie es weitergeht mit Skydiving ist hingegen ungewiss. Beim Streaming wird mein Verbrauch wohl auf einem hohen Niveau bleiben, weil mir das Nachforschen im Netz, die Nachrichten sowie auch die Zerstreuung viel bedeuten.

Tauchen wir nun ein in die Details...

Flugreisen

Die nachfolgende Tabelle enthält sämtliche Flugreisen an die ich mich erinnern kann. Die Zahlen für den CO₂-Verbrauch stammen von myclimate [1]. Wie man sieht, habe ich als einzelner Passagier mit meinen Flugreisen zwischen 1988 und 2017 rund 30 t CO₂ verursacht.


Fleisch

Annahme

  • 0.25 t CO₂ pro Kopf und Jahr für Fleischkonsum in CH [2, 3]
  • Dauer: rund 40 Jahre (1978-2020)

Daraus folgen

  • für meinen Fleischkonsum ➜ 10 t CO₂

Skydive

Sprit-Verbrauch

  • ca. 70 l pro Load (auf 4'000 m für 16 Skydivers) ➜ ca. 4.5 l pro Jump
  • 1 l Diesel erzeugt bis ca. 2.65 kg CO₂ [4]
  • 4.5 × 2.7 kg ➜ 12.15 kg CO₂ pro Jump

Annahmen

  • 12.15 kg CO₂ pro Jump
  • 180 EUR pro t CO₂ [5]

Daraus folgt

  • 1 t CO₂ ➜ 83 Jumps
  • 0.25 t CO₂ ➜ ca. 21 Jumps entsprechen also dem CH Pro-Kopf-Jahreskonsum von Fleisch [2, 3]
  • 24 Jumps pro Jahr sind mind. erforderlich, um die Lizenz zu behalten.
  • 14 Jumps hab ich bis dato gemacht. Dies entspricht etwas weniger als 0.2 t CO₂.

Streaming

Annahme

  • 36 bis 400 g/h [6]
  • √400/36 = 3.33 ➜ 120 g/h (geom. Mittel)
  • 4 h/d (Tageskonsum)
  • 80 Jahre (ein Leben lang)

Daraus folgt

  • 120 g CO₂ × 4 × 365 × 80 ➜ 14 t CO₂

Fazit

Bei Fliegen, Fleischkonsum und Streaming habe ich einen wirklich grossen Hebel zur Hand, wo ich selber viel CO₂ vermeiden kann. Mein Verbrauch beim Skydiving ist noch sehr gering. Er wäre aber vergleichbar hoch oder höher als der CO₂ Verbrauch einer durchschnittlichen Schweizer Fleischkonsument:in, falls ich Skydive regelmässig und seriös betreibe.

Annahme

  • Kompensation für 200.- pro t CO₂ (siehe Anhang)

Daraus folgt

  • eine Kompensationsgebühr von 10'840.- CHF 😲😵😖😔


Anhang

Wie die 200.- pro t CO₂ zustande kommen:

  • In einer im November 2018 veröffentlichten Kostenschätzung geht das Umweltbundesamt (UBA) auf Basis der Treibhausgasemissionen Deutschlands 2016 von Schäden von rund 180 EUR pro Tonne Kohlendioxid aus. [5]
  • Gemäss dem Währungsrechner [7] entsprechen 180 EUR per 19.09.21 gerade 196.75 CHF. Da kann man schon auf 200.- aufrunden /-:

--
[1] Flug-Emissionen | myclimate.org
[2] Nahrungsmittelverbrauch pro Kopf und Jahr | bfs.admin.ch
[3] Emissions intensities | fao.org
[4] Wie viel CO₂ steckt in einem Liter Benzin? | helmholtz.de
[5] CO₂-Preis | wikipedia.org
[6] Ist Streamen schlimmer als Fliegen? | tagesanzeiger.ch
[7] EUR-CHF | online-rechner.net

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